Mittwoch, 26. Juni 2013

Tannenwipfel Honig

Tannenwipfel Honig Abies cacumen mel


Fotos: Oliver Huber


Die jungen Fichten- und/oder Tannentriebe pflücken. Sie sollten noch schön hellgrün und weich sein. Man gibt sie in einen Topf und gießt mit Wasser auf. Bei milder Hitzezufuhr eine Stunde köcheln lassen. Dann das Ganze durch ein feines Tuch filtern und die Tannenwipfel dabei gut ausdrücken.

Den Sud im Verhältnis 1:1 mit Zucker mischen. Das heißt: in einen Liter Sud gebe ich ein Kilogramm Zucker. Diese Mischung bei geöffnetem Topf so lange einkochen, bis das Ganze beginnt einzudicken. Immer wieder mal umrühren. Am besten man macht zwischendurch mal eine Eindickprobe auf einem kalten Teller, wie beim Marmelade kochen.
Das Reduzieren dauert ziemlich lange. Im Ganzen so etwa 3-5 Stunden, je nach Topf. Umso größer die Oberfläche des Topfes, umso rascher kann das Wasser verdampfen. Ich nehme eine große Pfanne mit hohem Rand ;-)
Gegen Ende kann das Ganze leicht aufschäumen und überkochen, also Vorsicht und in der Nähe bleiben.


Wenn die gewünschte zähflüssige Konsistenz erreicht, und die Farbe richtig dunkelbraun ist, den Tannenwipfel Honig in Gläser abfüllen. Er hält sich, wie der echte Bienenhonig, sehr lange.
In heißem Tee aufgelöst - mehrmals täglich getrunken - hilft er sehr gut gegen Husten und Bronchitis. Er wirkt auswurffördernd, beruhigend und sanft entzündungshemmend.

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.
Aleksej Andreevic Arakceev

Donnerstag, 20. Juni 2013

Weichkäse Herstellung 2

Käseherstellung in der Hausküche Caseus procreare

Von den 10 Liter Rohmilch sind diese drei Scheiben Käse übrig geblieben. Diese werden 20 min. in einer 15% Salzlake gebadet.

Fotos: Oliver Huber

Danach die Käse-Torten etwa 2 Stunden trocknen lassen. Jetzt ab damit in den Keller. Ideal sind etwa 15 Grad celsius und 95% Luftfeuchtigkeit.


Fortsetzung folgt.

Der Käse verrät die Milch.
Sprichwort

Dienstag, 18. Juni 2013

Weichkäse Herstellung 1

Käseherstellung in der Hausküche Caseus procreare


10 Liter Rohmilch wird mit dem Eimer im Wasserbad (Waschbecken) auf 33 - 35 Grad Celsius erwärmt. Die Biomilch wird in diesem Fall direkt vom Bauern ohne Zwischenlagerung verarbeitet.
Ich verwend die Rohmilch, was voraussetzt, dass besonders hygienisch gearbeitet werden muss! Dafür wird man mit einem einzigartig echten Geschmack belohnt.

Fotos: Oliver Huber

Inzwischen werden die Käseformen im Dämpfer bei 100 Grad entkeimt.


Wenn die Temperatur erreicht ist, wird das Lab (1 Kaffeelöffel Trockenlab in lauwarmen Wasser aufgelöst) eingerührt.


Die Milch zum Dicklegen eine Stunde ruhen lassen. Die eingedickte Milch wird mit dem Messerrücken in ein bis zwei cm kleine Würfel geschnitten. Besser geht es natürlich mit einer Käseharfe, die sind jedoch recht teuer.
Den Käsebruch 20 Minuten ruhen lassen. Jetzt das Ganze umkehren. Das Untere ganz vorsichtig nach oben und noch einmal eine Stunde ruhen lassen.
Jetzt zerkleinere ich den Käsebruch mit den Händen in ganz kleine Teile. Diesen Bruch dann mit einer Schöpfkelle in die Form abfüllen. Direkt nach dem Abschöpfen "presse ich den Bruch etwa 20 min mit ca. 1,5 kg.


Nach dem pressen, wird die Form noch einige Male gedreht und insgesamt 24 Stunden in der Form belassen, um die Molke abtropfen zu lassen. Was mit der Molke gemacht wird, ist mehrere eigene Posts wert, und wird in diesem Blog natürlich auch noch behandelt. Inzwischen nehme ich ein paar kräftige Schlücke von der noch warmen Molke. 

Fortsetzung folgt in 24 Stunden.

Es gibt zwei Arten, diese Welt zu konfrontieren. Die einen zählen traurig die vielen Löcher im Emmentaler und beklagen den Käseverlust, die anderen freuen sich am Käse zwischen den Löchern und genießen das Gute am Vorhandenen.
Pinchas Lapide

Montag, 10. Juni 2013

Brennnessel- Beinwelljauche

Große Brennnessel Urtica dioica

Rauer Beinwell Symphytum asperum


Foto: Oliver Huber

Das ist der erste Ansatz in diesem Jahr. Die Brennnesseln und den Beinwell habe ich mit der Gartenschere in kürzere Stücke geschnitten. Ich glaube, dass dann der Vergärungsprozess etwas schneller geht. Aber vor allem ist es dann viel einfachen, den Ansatz im Fass umzurühren. Das Fass steht an einer nicht so stark frequentierten Stelle im Garten. Am Beginn der Vergärung kann es sehr stark riechen. Wichtig ist, täglich umzurühren, um frischen Sauerstoff in das Ganze zu bekommen.
Wenn beim Rühren kein Wiederstand der Stängel mehr zu spüren ist und der Geruch schon wieder angenehmer wird, ist die Jauche fertig. Je nach Wetter dauert das ein bis drei Wochen. Um so wärmer, umso schneller ist der Prozess.
Aus dem Fass entnehme ich dann laufend Jauche, um meine Pflanzen zu gießen (etwa 1 Teil Jauche und 5 Teile Wasser). Die Menge Jauche, die ich entnommen habe, fülle ich wieder mit Wasser nach und schneide auch immer wieder etwas Brennnesseln, Beinwell und später auch noch Ringelblumen hinein. Ab und zu gebe ich auch noch eine Handvoll Hühnermist mit hinein.
Für mich gibt es keinen einfacher herzustellenden und natürlicheren Dünger und Pflanzenstärker als Brennnessel & Co Jauche.

Ungeduld ist ein Hemd aus Brennnesseln.
Polnisches Sprichwort.